22. Spieltag: B.W. Hohen Neuendorf – Fortuna Biesdorf 3:4 (1:1)
Ein an Dramatik nicht zu überbietendes Spiel mit der erwarteten lautstarken Heimkulisse und einem Biesdorfer Team, das die volle Leistungsbandbreite bot, den mitgereisten Fortuna- Anhängern wurde gestern Einiges abverlangt. Wir kommen zunächst gut in`s Spiel, Teichert wird schon in den ersten Minuten elfmeterwürdig im 16-er gefoult –der Pfiff bleibt aus-, Papenhagen und Paris vergeben die erste Möglichkeit, ehe Scholz in der 13.Min. den Ball über`s Tor jagt (da war er am Vorabend im „Aktuellen Sportstudio“ weitaus treffsicherer). Und dann spielen die Hausherren in die Schnittstelle unserer Abwehr und erzielen aus dem Nichts den Führungstreffer. Der geschilderten Überlegenheit von Blau Weiß in deren Spielbericht und in der FUWO kann ich nicht folgen –es sei denn man bezieht sich ausschließlich auf die 2.Hälfte-, im Gegenteil, wir schnüren die Hohen Neuendorfer ein, zahlreiche Möglichkeiten durch Teichert, Seigewasser (heute einer der Aktivposten mit gutem Stellungs- und Kopfballspiel), Rösler`s Schuss über`s Tor, Baudisch`s Schuss, eine artistische Einlage von Paris nach Eckball, wir ließen uns vom Rückstand nicht schocken. Und dann erhalten wir in der 40.Min. nach einem Fallrückzieher von Baudisch einen schmeichelhaften Handelfmeter zugesprochen, den Teichert zum 1:1-Ausgleich verwandelt. Tolle Rettungstat von Strothmann in der 44.Min., der heute trotz der zahlreichen Gegentore ein toller Rückhalt war, als wir zügig überspielt wurden. Im Gegenzug kontern wir in einer 3:1-Überzahlsituation mit Teichert, Scholz und Rösler und lassen diese Möglichkeit kläglich liegen, der Abschluss von Rösler stellt keine Gefahr dar. Zur 2.Halbzeit erscheint eine erschreckend schläfrige Biesdorfer Mannschaft, erst ein Querschläger von Papenhagen, der glücklicherweise unbestraft bleibt und danach ein minutenlanges Schwimmen in der eigenen Hälfte, die Gastgeber machen deutlich, hier heute siegen zu wollen. Und als März händchenhaltend mit seinem Gegenspieler in der 62.Min. auf dem Rasen sitzt und die meisten Spieler auf eine Reaktion des Unparteiischen warten, drückt Rösler ab und das Leder schlägt zum 1:2 unter der Querlatte ein. Diese Führung hätte zu mehr Sicherheit führen sollen, aber naives Abwehrverhalten sowohl der Viererkette als auch des gesamten Defensivverbundes machen in kürzester Zeit das Glücksgefühl zu Nichte. Doppelschlag der Hohen Neuendorfer in der 68. und 69.Minute, viel zu einfach kommen die Blau Weißen durch unser Zentrum und vollenden. Wenn wir schon hinten zu anfällig sind, müssen einfach mehr eigene Treffer erzielt werden, das Trainerduo entscheidet sich für bedingungslose Offensive mit der Einwechslung von Lehmus und Reiss, Goede war schon einige Minute früher auf den Platz gekommen und war engagiert unterwegs. Ab der 74.Minute begann der Kurzeinsatz des Sebastian Reiss, 82.Min Kopfballtor in`s kurze Eck nach Flanke von Scholz, 86.Min. Reiss stochert einen Ball im 5-Meterraum nach Vorarbeit Lehmus über die Linie, 87.Min. Reiss sieht die gelbe Karte nach Foul, 88.Min. Reiss sieht gelb/rot und verlässt den Rasen. Warum die eigentliche grobe Unsportlichkeit gegen Reiss (Griff in den Unterleib) nicht geahndet wurde, bleibt ein Geheimnis des Schiedsrichters. In der Kabine wurde gemunkelt, dass Reiss erst auf dem Feld bewusst wurde, welch läuferischer Aufwand bei den enormen Platzmaßen bis zur 90 Minute auf ihn gewartet hätte, er entschied sich für die vollends effiziente Methode der Kurzzeitpräsenz.
Aufstellung: Strothmann, Albat, Paris (Reiss), Papenhagen, Müller, Rösler, Seigewasser, März (Lehmus), Scholz, Baudisch (Goede), Teichert)
Torfolge:1 7.Min. 1:0 Wolf, 40.Min. 1:1 Teichert (HE), 62.Min. 1:2 Rösler, 68.Min. 2:2 Scheel, 69.Min. 3:2 Bräuer, 82. + 86.Min 3:3, 3:4 Reiss