Bei besten äußeren Bedingungen trafen wir auf den Tabellenletzten aus Wannsee und übernahmen von Beginn an die Initiative, wir ließen die recht defensiv stehenden Gastgeber in deren Hälfte agieren und griffen resolut ab der Mittellinie an. Mit deutlichem Übergewicht an Spielanteilen gestalteten wir die 1.Halbzeit, immer wieder versuchten wir über die Flügel das Spiel auseinander zu ziehen, leider fehlte beim letzten Pass in die Tiefe oder dem direkten Zuspiel die Präzision, während die Gastgeber äußerst robust dagegen hielten. Zu bemängeln war unsere Ausbeute bei den Standards, unzählige Ecken führten zu keinem Tor und auch Freistöße in Strafraumnähe zählen momentan nicht zu unserer Stärke. Trotzdem schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, den Führungstreffer zu erzielen, erlösend dann in der 40. Min. als Hänel hellwach einen Fehler des gegnerischen Torwarts bei einem Befreiungsversuch nutzte und sicher zum 0:1 verwandelte. Fehlanzeige, diesen verdienten Vorsprung mit in die Pause zu nehmen, schon in der 43. Min. klären wir nicht im eigenen Strafraum, ein Schuss von der Strafraumgrenze prallt vom Pfosten zurück, auch hier reagieren wir zu langsam und Wannsee erzielt im Nachschuss das 1:1. Und es kommt noch schlimmer, direkt nach Wiederanpfiff vertändelt Heckendorf in der Innenverteidigung trotz der mehrfachen Möglichkeit, für Befreiung zu sorgen, Wannsee nutzt diesen Fehler eiskalt und geht mit 2:1 in der 46. Min. in Führung. Einziger Lichtblick, es lag noch eine gesamte Halbzeit vor uns, das Spiel wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, doch trotz unserer Bemühungen fehlte die klare Struktur der 1.Halbzeit und Wannsee hielt gekonnt dagegen. Uns fehlte die Abgeklärtheit und irgendwie der sogenannte letzte „Biss“, bis auf einen schönen Distanzschuss von Rothe waren wir wenig kreativ. Das änderte sich zumindest mit der Hereinnnahme von Wahlandt, der den linken Flügel belebte und für frischen Wind sorgte. Aber auch Wannsee befreite sich immer wieder und versuchte mit Kontern, das Spiel frühzeitig für sich zu entscheiden. In der 80. Min. dezimieren sich die Gastgeber, nach überhartem Einsatz zeigt der Schiedsrichter die rote Karte, somit liegen noch einige Minuten in nummerischer Überzahl vor uns, in denen wir zwar Wannsee einschnüren, aber wenig Gelungenes erzeugen, so dass wir mit einer blamablen Niederlage das Spiel beenden. Hoffentlich wurde die lange Heimfahrt von allen genutzt, um zu konstatieren, dass es für unser Team keine leichten Gegner gibt, wenn selbst Mannschaften gegen uns Punkte einfahren, die bisher abgeschlagen das Tabellenende zierten. Gute Trainingsleistungen müssen endlich einmal auch am Wochenende über 90 Minuten im Punktekampf gezeigt werden, wo sind die Spieler, die auf dem Platz Verantwortung übernehmen wollen, wo ist das letzte Aufbäumen zu sehen, sich gegen eine Niederlage zu stemmen? Der Spielplan meint es zumindest hinsichtlich der möglichen Rehabilitierung gut mit uns, schon am kommenden Samstag empfangen wir den nächsten direkten Konkurrenten Cimbria Trabzonspor.
Aufstellung: Pelzer, Trunschke, Heckendorf, Borchardt, Loof, Fiedler, Borowski ( Wahlandt ), Rothe, Rösler, Hänel, Howe